Clean Desk Policy & Desk Sharing – geht das?

Grundlagen der Clean Desk Policy

Eine Clean Desk Policy (CDP) fordert, dass Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz am Ende des Tages aufräumen und vertrauliche Informationen sicher verwahren. Das Ziel ist klar: Schutz von sensiblen Daten, Reduzierung von Ablenkungen und Schaffung eines organisierten, effizienten Arbeitsbereiches.

Eine effektive CDP berücksichtigt Datenschutz und Sicherheitsvorschriften und stellt sicher, dass alle Mitarbeiter die Prinzipien verstehen und befolgen. Sie definiert, was „aufgeräumt“ bedeutet – von physischen Dokumenten bis hin zu digitalen Informationen auf Bildschirmen – und legt die Verantwortlichkeiten jedes Einzelnen fest. In einem Desksharing-Umfeld, wo der persönliche Raum fließend ist, wird die CDP zur Grundlage für eine vertrauensvolle und respektvolle Arbeitskultur. Falls interessant, haben wir dir hier eine Clean Desk Policy Vorlage erstellt.

Besonderheiten bei Desksharing

Desksharing

Desksharing stellt einzigartige Herausforderungen für die Clean Desk Policy dar. Da Mitarbeiter keinen festen Platz haben, kann es zu Unklarheiten darüber kommen, wer für die Ordnung an welchem Schreibtisch verantwortlich ist. Hinzu kommt, dass der temporäre Charakter eines geteilten Arbeitsplatzes dazu führen kann, dass Mitarbeiter weniger Verantwortung für die Sauberkeit und Sicherheit des Raumes übernehmen.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, muss die CDP bei Desksharing besonders klar und verständlich sein. Sie sollte spezifische Anweisungen enthalten, wie jeder Arbeitsplatz am Ende des Tages hinterlassen werden sollte. Dazu gehört, dass alle persönlichen Gegenstände entfernt, vertrauliche Dokumente gesichert und alle digitalen Informationen ausgeloggt oder geschlossen werden. Darüber hinaus ist es wichtig, klare Verantwortlichkeiten festzulegen, sei es durch ein rotierendes Reinigungssystem oder durch spezielle Teams, die für die Überprüfung der Arbeitsplätze zuständig sind.

Auch hilft es Tools für Desksharingkonzepte zu nutzen, die das Buchen einzelner Arbeitsplätze ermöglichen. So ist bei Verstößen möglich, den Verursacher herauszufinden. Klärt das jedoch frühzeitig mit eurem Betriebsrat.

Zusätzliche Regelungen bei Desksharing

Bei Desksharing-Modellen solltet ihr euch überlegen, ob ihr folgende Regeln mit in eure Richtlinie mit aufnehmen wollt.

  1. Reservierungs- und Belegungsregeln: Klare Anleitung zur Buchung von Arbeitsplätzen, inklusive Zeitlimits und Regeln für Stornierungen.
  2. Persönliche Gegenstände: Beschränkungen bezüglich der Mitnahme und Lagerung persönlicher Gegenstände am gemeinsamen Arbeitsplatz.
  3. Reinigung und Hygiene: Vorschriften zur Sauberhaltung des Arbeitsplatzes, einschließlich der Nutzung von Desinfektionsmitteln.
  4. Gerätenutzung: Regeln zur Nutzung und dem Teilen von Bürogeräten wie Druckern, Scannern und Telefonen.
  5. Datenschutz am Bildschirm: Richtlinien zum Schutz von sensiblen Informationen auf Bildschirmen, insbesondere in öffentlich einsehbaren Bereichen.
  6. Lärmbelästigung: Leitlinien zur Reduzierung von Lärm, z.B. Nutzung von Kopfhörern, leise Gespräche und definierte „Ruhezonen“.
  7. Nutzung von Meeting-Räumen und Gemeinschaftsbereichen: Richtlinien zur effizienten Nutzung von Meeting-Räumen und gemeinsamen Bereichen.
  8. Sicherheitsprotokolle: Anweisungen zur Sicherung des Arbeitsplatzes bei Abwesenheit, einschließlich des Verschließens von Schubladen und Schränken.
  9. Abfallmanagement: Vorgaben zum Umgang mit Abfall am Arbeitsplatz, einschließlich Recycling- und Entsorgungsrichtlinien.
  10. Verlassen des Arbeitsplatzes: Regeln für das ordnungsgemäße Verlassen des Arbeitsplatzes am Ende des Tages oder der Schicht.
  11. Feedback und Beschwerdeverfahren: Einrichtung eines Systems zur Meldung von Problemen oder zur Abgabe von Feedback bezüglich der Desksharing-Praktiken.
  12. Notfallverfahren: Anweisungen für Notfälle, einschließlich der Evakuierung von Desksharing-Bereichen.

Vorteile einer Clean Desk Policy bei Desksharing

Trotz der Herausforderungen bietet die Implementierung einer CDP bei Desksharing zahlreiche Vorteile. Eine aufgeräumte, organisierte Umgebung fördert die Konzentration und Produktivität der Mitarbeiter. Sie reduziert die Zeit, die für das Suchen nach Dokumenten oder Arbeitsmitteln benötigt wird, und schafft eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.

Aus Sicherheitssicht ist eine CDP unerlässlich. Sie hilft, das Risiko von Datenlecks oder Verstößen zu minimieren, indem sie sicherstellt, dass vertrauliche Informationen nicht unbeaufsichtigt auf Schreibtischen liegen bleiben. In einem Desksharing-Umfeld, wo mehrere Personen Zugang zu einem Arbeitsplatz haben, ist dies besonders kritisch. Mitarbeiter sollten sich gegenseitig auf Verfehlungen hinweisen. Das ist nicht einfach. Dazu benötigt ihr jedoch die richtige Kultur in eurem Unternehmen.

Zudem fördert eine gut umgesetzte CDP das Verantwortungsbewusstsein und die Disziplin der Mitarbeiter. Wenn jeder Einzelne für die Sauberkeit und Sicherheit seines temporären Arbeitsplatzes verantwortlich ist, entsteht eine Kultur des Respekts und der Fürsorge. Dies kann die allgemeine Arbeitsmoral und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.

Die Clean Desk Policy bei Desksharing ist also mehr als nur eine Richtlinie – es ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur und der täglichen Praxis. Indem Unternehmen ihre Mitarbeiter in die Gestaltung und Umsetzung der Policy einbeziehen, können sie eine Umgebung schaffen, die sowohl die Sicherheit als auch das Wohlbefinden fördert.

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